Stress definiert sich als körperliche und psychische Reaktion eines Menschen auf eine nicht überwindbare wahrgenommene Situation.
Er wird durch Belastungen welche wir nicht – oder glauben - nicht bewältigen zu können, ausgelöst. Meist reicht hierfür schon das Gefühl des nicht-schaffens aus.Als Reaktion des Körpers steigen der Blutdruck sowie die Muskelspannung an, das Herz fängt an schneller zu schlagen und das Atmen fällt uns immer schwerer. Dahingegen wird unsere Verdauung zurückgefahren.
Arten von Stress
Die Mehrheit der Menschen sieht Stress als etwas Negatives an. Jedoch ist vielen hierbei nicht bewusst, dass es unterschiedliche Arten von Stress gibt. Prinzipiell lässt sich dieser in zwei Arten unterteilen:
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Eustress:
Hier ist das „eu“ eine griechische Vorsilbe, welche „gut“ bedeutet. Eustress ist ebenso als positiver Stress bekannt. Dieser hilft uns beispielsweise sportliche Anstrengungen zu bewältigen. Ebenso können Glücksmomente wie die Geburt des eigenen Kindes oder eine Heirat eine Eustress-Situation auslösen. Somit tritt diese Art von Stress in Situationen auf, welche für einen herausfordernd und schwierig sein können, jedoch gleichzeitig als lösbar empfunden werden. Die Lösbarkeit einer Situation ist hierbei jedoch subjektiv und wird von jedem anders wahrgenommen. Positiver Stress erkennt man an dem Gefühl der Euphorie und Freude, obwohl das Gefühl der Anspannung immer noch vorhanden ist. Ist der Stress nur kurzfristig da und wird nicht als Belastung wahrgenommen, kann dieser ebenso unterstützend zur Bewältigung einer Aufgabe wirken. Somit kann das Selbstvertrauen gesteigert werden und das Gefühl der Zufriedenheit wird gesteigert.
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Distress:
Dieser ist die negative Art von Stress. Auch hier ist die Wahrnehmung von diesem Stress individuell, jedoch wird dieser als belastend wahrgenommen. Anzeichen wie Überforderung, Konzentrationsstörungen sowie Stimmungsschwankungen deuten stark auf Distress hin. Ebenso zieht sich der Stress in diesem Falle langfristiger als der positive Stress. Zur Gefahr kann es kommen, wenn Distress chronisch wird. Dies wird der Fall sein, sobald der Körper immer wieder stressigen Situationen ausgesetzt wird. Somit werden zwischen den Stressphasen nicht genügend Zeit zur Erholung gegeben. Dadurch schüttet der Körper konstant Stresshormone aus, welche zahlreiche negative Folgen mit sich bringen können. Im Folgenden soll es um den negativ Stress und seine Auswirkungen, sowie seiner Bewältigung gehen.
Stress erkennen
Um Stress vermeiden zu können, ist es wichtig auf die ersten Anzeichen des Körpers zu achten. Oftmals kommt es vor, dass Menschen sich in stressigen Situationen nicht mehr richtig selbst wahrnehmen, weshalb es oft zur Ignoranz oder gar falschen Deutung der ersten wichtigen Symptome kommt. Um falsche Deutungen zu vermeiden, ist es wichtig die folgenden wichtigsten Stresssymptome zu kennen:
- Als erste Anzeichen von psychischem Stress zählen ständige Nervosität, Angespanntheit, Müdigkeit, sowie eine anfallende Konzentrationsschwäche.
- Der Körper sendet Anzeichen in Form von einer Schlafstörung und dem nächtlichen Erwachen. Zusätzlich fällt häufig Zähneknirschen sowie Kopfschmerzen an.
- Ebenso eigen für Stress ist der Verlust von Appetit oder anfallende Heißhungerattacken.
Auswirkungen von Stress
Häufiger Stress führt zu einer Stressreaktion des Körpers. Auf Dauer können sowohl körperliche als auch psychische Auswirkungen auf den eigenen Organismus auftreten. So kann es passieren, dass sich die Bronchien weiten werden, um mehr Sauerstoff aufnehmen zu können. Dadurch wird die Atmung schneller und flacher. Als Konsequenz schlägt das Herz ebenso schneller und stärker, wodurch der Blutdruck ansteigt und sich die Blutgefäße verengen. Zusätzlich werden die Muskeln besser durchblutet und spannen auch stark an. Der Körper stellt sich in solchen Situationen auf einen höheren Energieverbrauch ein und gibt deshalb mehr Zucker ins Blut ab. Die Verdauung wird im Gegenzug verlangsamt und die gesamte Schmerzempfindlichkeit nimmt ab. So wird der gesamte Körper handlungsfähig gemacht.
Sobald sich die Situation entspannt, nimmt die Hormonproduktion ab und der Körper kommt langsam wieder zur Ruhe. Sollte diese Situation durch Dauerstress zum Normalzustand werden, ist eine Erholung für den Körper nicht möglich. Somit wird ein ununterbrochener Erregungszustand hervorgerufen. Dieser führt langfristig zur Erschöpfung des Körpers und kann ebenso weitere körperliche und psychische Konsequenzen mit sich bringen.
Stress abbauen
Was hilft gegen Stress und wie baue ich ihn ab?
Sollte man feststellen, dass man besonders anfällig für Stress ist, ist es wichtig Maßnahmen zu treffen, welche die Nerven stärken und schützen, sowie den Stoffwechsel wieder in Balance bringen. Wichtig ist es hierbei bei den Punkten Schlaf, Sport, Ernährung, Job, soziales Umfeld aber auch der eigenen Psyche anzusetzen. Folgende Punkte könnten hierbei hilfreich sein:
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Sport: als effektives Mittel um Stress abzubauen, hat sich Bewegung bewiesen. Sei es Rad fahren oder klassisch laufen gehen, die Bewegung, ideal im freien, ist eine effektive Methode, um den Kopf im Alltag freizubekommen, sowie Stress zu verringern. Ideal ist hierbei ein Pensum von 30 Minuten jeden Tag.
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Eine gesunde Ernährung: Die Ernährung spielt in jeder Lebenssituation eine wichtige Rolle. Über sie lässt sich die körperliche sowie die mentale Leistungsfähigkeit beeinflussen. Um unsere Nerven langfristig zu stärken, ist es wichtig sich abwechslungsreich, sowie gesund zu ernähren. Zusätzlich darf hierbei jedoch nicht die empfohlene Menge an Flüssigkeitszufuhr täglich vergessen werden. In stressigen Situationen empfiehlt es sich auf Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse sowie frisches Obst und Gemüse zurückzugreifen.
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Kräuter: Um am Abend zur Ruhe zu kommen empfiehlt es sich Kräuter zu sich zu nehmen. Besonders empfehlenswert für den Stress Abbau und zur Entspannung sind beispielsweise Melisse, Baldrian, Lavendel oder Johanniskraut. Hierbei kann bereits der Duft von diversen Kräutern entspannend wirken. Ebenso vorteilhaft sind Teemischungen mit den genannten Kräutern vor dem Schlafen gehen. Diese wirken entspannend und sorgen für einen erholsameren Schlaf, welcher einem mehr Energie für den nächsten Tag garantiert.
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Ausreichend Schlaf: Um ausgeglichener in den Tag zu starten, ist es wichtig ausreichen zu schlafen. Ein Mensch im Berufsleben benötigt ausreichend Schlaf, um seine Leistungsfähigkeit am nächsten Tag komplett ausschöpfen zu können. Welche Menge an Schlaf benötigt wird, ist individuell und hängt ebenso vom Alter ab. Besonders in stressigen Situationen sollte man auf seinen Körper hören und eine Erholungspause einlegen.
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Digitale Auszeit nehmen: In der heutigen Zeit ist es für viele von uns schwer vorstellbar ein paar Stunden nicht erreichbar zu sein. Die sozialen Medien hält uns immer auf dem laufenden, weshalb es umso wichtiger ist, das Handy mal auf die Seite zu legen oder gar ganz auszuschalten. Mittlerweile werden bereits diversen Apps angeboten, welche ungewünschte Mitteilungen und Anrufe für einen bestimmten Zeitraum minimieren. Sobald das Handy mal weggelegt ist, bleibt automatisch mehr Zeit, um eigenen Methoden der Entspannung nachzugehen.
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Prioritäten setzen: Sobald man seine Prioritäten kennt, vermeidet man unnötig investierte Zeit in irrelevante Dinge. Wichtig ist hierbei zu lernen das Wichtige von dem Unwichtigen unterscheiden zu können, um dann das Wichtige zu Beginn erledigen zu können. Ebenso wichtig ist es ein konkretes Ziel im Leben zu haben, worauf man hinarbeitet, da ein unklares Ziel immer wieder mit Stress konfrontiert sein wird. Zusätzlich sollte es vermieden werden mehrere Aufgaben auf einmal erledigen zu wollen. Mehr Fokus und Erlebnisorientierter arbeitet man auf eine Sache hin.
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Kaltes Wasser: Für viele unvorstellbar, jedoch wirklich wahr. Kaltes Wasser hilft einem beim Stress zu reduzieren. Hierbei lässt man das Wasser eine Weile über die Handgelenke laufen, um eine Entspannung feststellen zu können.
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Entspannungsübungen: Um Stress vorzubeugen sollte man Ruheperioden sowohl im Berufsleben als auch am Wochenende von mindestens zwei Stunden einplanen. In dieser Zeit der Regeneration werden die physisch, sowie die psychisch beanspruchten Bereiche ausgeglichen, um zur ursprünglichen Leistungsfähigkeit zurückkehren zu können. Zusätzlich kann dieser Prozess durch diverse Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen unterstützt werden. Sollte in einer Stresssituation bewusst und tief in den Bauch geatmet werden, wird der Blutdruck sowie der Puls gesenkt. Dies führt zu einer besseren Konzentrationsfähigkeit.
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Sich selbst Priorisieren: behandle dich so, wie du deine Freunde behandeln würdest. Die tägliche Erinnerung an das, was gut im eigenen Leben läuft oder mal die Wertung aus den eigenen Dingen zu nehmen hilft schon dabei, zu entspannen.
- Alkoholkonsum senken: Für viele ist der Griff zur Weinflasche nach einem stressigen Tag der erste Gedanke, um dem Stress entgegenzuwirken. Jedoch wird dieser nicht die Stresssymptome lindern, im Gegenteil. Je weniger man trinkt, desto besser ist das für das eigene Wohlbefinden sowie Stresslevel.
Stress reduzieren
Wie kann ich Stress vermeiden oder reduzieren?
Oftmals kann Stress von Anfang an vermieden werden oder gezielt abgebaut werden. Auch hier ist es wichtig zu identifizieren was einen stresst. Auf einer Skala von eins bis zehn wie sehr bin ich gestresst? Und von was genau? Ist die Situation tagesabhängig? Nach dieser kurzen Analyse lässt sich herausfinden was die persönlichen Stressfaktoren sind. Diese sind wie alles individuell. Sobald diese Faktoren bestimmt sind, lässt sich gezielt gegen sie was unternehmen.
Für viele ist es ein Anfang Listen zu schreiben, um so einen Überblick über die anstehenden Aufgaben oder Termine zu bekommen. Zwischenziele können hier ebenso hilfreich sein, um zu sehen was noch fehlt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das Abhaken von Aufgaben löst ebenso ein befreiendes Gefühl aus.
Häufig wird Stress durch zwischenmenschliche Konflikte ausgelöst, welcher durch ein simples Ansprechen reduziert werden kann. So kann in Zukunft falsche Erwartungen und weiter produzierter Druck vermieden werden. Außerdem ist es wichtig sich auch mal an erster Stelle zu stellen. Stresssituationen resultieren aus Überforderung. Besonders Menschen, welchen es schwerfällt, jemandem etwas zu verweigern, befinden sich schnell in einer stressigen Situation. Ein simples Nein kann schon helfen Stress zu reduzieren.
Wie kann ich mich beruhigen, wenn ich gestresst bin?
Die erste Impulsive Entscheidung, die man trifft, wenn man gestresst ist, dass man sich ablenken muss. Sei es der Fernseher, Essen, Alkohol oder Sport – man muss auf andere Gedanken kommen. Jedoch sind diese Impulse langfristig keine Lösung, da das Gehirn nicht selbst nach Beruhigung gesucht hat, sondern abgelenkt wurde. Eine langfristige Lösung oder Selbstberuhigung kommt von Innen. Viele besitzen bereits einen ausgeglichenen Charakter, manch andere erlernen die Gelassenheit durch ihr Umfeld. Eins steht jedoch fest: Die Selbstberuhigung lässt sich erlernen.
Als erste Reaktion steht bei vielen atmen an. Mit der richtigen Technik kann Atmen einen runterbringen und das Stresslevel senken. Tiefes Ein- und Ausatmen in den Bauchraum hilft einem in dem Moment den Pegel etwas zu senken.
Vielen hilft es zusätzlich die Hand auf die Stirn zu legen. Bei Stress schießt das Blut reflexartig in den Hinterkopf. Die Hand hilft dabei das Blut zu verteilen. Dadurch wird der Kopf klarer, die Emotionen sind geordneter und ein Problem kann aus einer anderen Perspektive angesehen und in Angriff genommen werden.
Einfluss von Nahrungsergänzungsmitteln
Helfen Nahrungsergänzungsmittel dabei Stress abzubauen?
Häufig wird bei Stress im Alltag auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen. Jedoch welche helfen und sind somit sinnvoll?
Langfristig ist Stress für den Körper ungesund und schadet dem Empfinden. Neben der täglichen Bewegung können Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Unterstützung sein. Hierbei ist die passende Kombination an Inhaltsstoffen wichtig. Einen wichtigen Bestandteil bei Nahrungsergänzungsmitteln gegen Stress stellt die Rhodiola Rosea dar. Diese Pflanze wurde bereits vor Jahrhunderten in der Medizin eingesetzt, um bei der Bewältigung von Stress zu helfen. Das Dickblattgewächs ist durch ihre äußerst robuste und winterharte Staude in den arktischen Gebieten der Nordhalbkugel aufzufinden. Bis heute wird ihr nachgetragen, dass die stärkende Wirkung zu Kräftigung der Wikinger damals beigetragen haben soll. In Kombination mit Magnesium soll eine Stärkung des Nervensystems auftreten, sowie eine Normalisierung der psychologischen Funktionen. Neben Magnesium sind ebenso die Mineralstoffe Calcium und Kalium für die Nerven von Bedeutung. Verschieden Mineralien in Kombination, rufen verschiedene Wirkungen hervor.
- Magnesium, Kalium, Jod und Kupfer sorgen für eine normale Funktion des Nervensystems.
- Zink und Kupfer schützen die Zellen vor oxidativem Stress.
- Magnesium und Eisen reduzieren die Müdigkeit und die Ermüdung.
- Magnesium sorgt für eine normale psychische Funktion.
- Calcium stärkt die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen.
Zusätzlich ist die Einnahme von ausreichen Vitamin B essenziell für die Stärkung der Nerven. Die Vitamine B1, B6 und B12 tragen unter anderem zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei. In Kombination mit Vitamin C und Vitamin E werden die Körperzellen vor oxidativem Stress gestärkt und geschützt. Unterstützend können Nahrungsergänzungsmittel den Körper mit den fehlenden Mineralien, Vitaminen und Pflanzenextrakten versorgen, um auf den täglichen Mindestbedarf zu kommen.
Grundsätzlich ist es immer wichtig, den negativen Stress der Betroffenen abzubauen, da chronischer Stress langfristig diverse Erkrankungen vorantreiben kann.